REMAG AG
Erfolgreicher Verkauf aller sieben operativ tätigen Gesellschaften / 300 von 490 Arbeitsplätze gesichert
Auf einen Blick:
- Die REMAG Gruppe war ein mittelständischer Konzern mit Standorten in ganz Deutschland, der sich mehr als 70 Jahre lang auf den Verkauf sowie die An- und Verarbeitung von Stahlprodukten spezialisiert hatte
- Am 20. Oktober 2017 hat der Konzern ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, nachdem die Gesamtfinanzierung nicht mehr gesichert war
- Zum Sachwalter wurde RA Tobias Hoefer von HST Hoefer | Schmidt-Thieme bestellt
- Die Anteile an den operativen Einheiten der REMAG Gruppe hielt während des Sanierungsprozesses treuhänderisch Dr. Florian Dausend, Cornelius Treuhand Holding GmbH & Co. KG
- Die Eigenverwaltung wurde von einem Team um Alfred Hagebusch, Wellensiek Rechtsanwälte, und bei der Tochtergesellschaft PVG Kaltprofile von Stefan Meyer, Pluta Rechtsanwalts GmbH, unterstützt
- Alle sieben Gruppengesellschaften der REMAG AG wurden innerhalb von nur vier Monaten erfolgreich an drei verschiedene Investoren verkauft
- Dadurch blieben 300 der 490 Arbeitsplätze erhalten
Der Klient
Die REMAG Gruppe mit Sitz in Mannheim war ein mittelständischer Konzern mit Standorten in ganz Deutschland, der sich über 70 Jahre lang auf den Verkauf sowie die An- und Verarbeitung von Stahlprodukten spezialisiert hatte. Im Geschäftsjahr 2016 wurde mit rund 490 Mitarbeitern ein Umsatz in Höhe von ca. 180 Mio. Euro erzielt.
Die Ausgangslage
Die 2014 eingeleitete Neuausrichtung der Gruppe verlief besser als geplant und wurde erfolgreich vorangetrieben. Die für 2018 geplante Refinanzierung wurde jedoch erschwert, nachdem es über die Fortführung der Limite eines Warenkreditversicherers Unklarheiten gab und die Gesamtfinanzierung ins Wanken geriet. Als Konsequenz beantragte die REMAG AG und ihre operativen Gesellschaften am 20. Oktober 2017 beim zuständigen Amtsgericht in Mannheim ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Der Eigenverwaltung stellte das Gericht den Sachwalter Tobias Hoefer von der Kanzlei HST | Hoefer Schmidt-Thieme zur Seite.
Die Sanierungslösung
Mit Unterstützung der Kanzlei Wellensiek konnte Sachwalter Tobias Hoefer den Arbeitnehmern und den wichtigsten Gläubigern innerhalb von drei Monaten einen Plan zur nachhaltigen Sanierung des Unternehmens vorlegen. Wichtige Ziele waren, den eingeschlagenen Weg der Neuausrichtung durch die finanzielle Restrukturierung zu unterstützten, das operative Geschäft unverändert fortzusetzen sowie möglichst viele Arbeitsplätze und starke Kunden- und Lieferantenbeziehungen zu erhalten.
Als Lösung wurden die sieben bundesweit operativ tätigen Gesellschaften im Zuge einer übertragenden Sanierung an drei unterschiedliche Investoren verkauft, die sich in einem Investorenprozess gegen verschiedene Mitbewerber durchsetzen mussten. Die REMAG AG verkaufte die Tochterunternehmen HAGMEYER Stahlcenter GmbH, BTM Bewehrungstechnik GmbH und STAHL Ehrenfriedersdorf GmbH & Co. KG an die Sülzle Stahlpartner Gruppe in Rosenfeld. Die REMAG AG Niederlassung Soest und REMAG Stahl Distribution und Service GmbH in Nürnberg wurden von der indischen Steel Mont GmbH mit Sitz in Düsseldorf übernommen. Die Tochtergesellschaft PVG Kaltprofile Verarbeitungstechnik GmbH & Co KG ging an die Wickeder Westfalenstahl GmbH. Die M+M Gebäudetechnik war bereits im Dezember 2017 veräußert worden. Damit eröffnete HST innerhalb kürzester Zeit neue, hoffnungsvolle Perspektiven.
Das wirtschaftliche Ergebnis
Alle sieben Gruppengesellschaften der REMAG AG wurden innerhalb von vier Monaten erfolgreich an drei verschiedene Investoren verkauft. Damit konnte die Zukunft aller sieben Gruppengesellschaften sowie die Arbeitsplätze für 300 der 490 Mitarbeiter gesichert werden.
Stimmen zur Sanierung
„Die Aufteilung der REMAG ist die beste Lösung für alle Beteiligten. Voraussetzung für den Erfolg war es, dass es uns gemeinsam mit allen Beteiligten gelang, den Geschäftsbetrieb in den einzelnen Gesellschaften bis zum tatsächlichen Verkauf fortzuführen.“ (Britta Hübner, Vorstandsvorsitzende der REMAG AG)
„Die Stahlbranche ist weiter im Umbruch, potenzielle Investoren konzentrieren sich bei Käufen auf ihr Kerngeschäft. Ein Verkauf der gesamten AG an einen Investor kam nicht in Frage, weil es dafür kein Angebot gab. Die REMAG Gruppe war dafür zu diversifiziert.“ (Dr. Florian Dausend, Cornelius Treuhand Holding GmbH & Co. KG)